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Freitag, 17. September 2021
Freie Zeit
stuffandstories, 15:38h
Ein freier Tag. Für mich das kostbarste im Leben. Frei verfügbare, unverplante Zeit. Die kann ich atmen, danach bin ich ganz verrückt, davon will ich so viel wie irgend möglich haben. Und das schon seit Jahren, womöglich auch schon mein ganzes Leben lang. Die ersten Jahrzehnte instinktiv, seit einigen Jahren sehr bewusst. Dafür habe ich mich zurückgezogen von oberflächlichen Begegnungen und von Unterhaltung, habe den Alltag mehr und mehr reduziert und von Kram und Krempel befreit.
Es gibt einen Mann, der ist zugleich mein bester Freund seit vielen Jahren. Es gibt eine Hündin, eine Katze, einen Garten, Landschaft, ein Fahrrad, wenige Freundinnen und ein gewisses Pflichtprogramm. Der Mensch muss essen.
Also fahre ich an fünf Tagen in der Woche in ein Büro und arbeite mein Pensum weg, Montags bis Donnerstag pro Tag 11 Stunden (Arbeitszeit plus Fahrzeit), Freitags bis 13 Uhr; ab dann bin ich wieder ganz frei für zweieinhalb Tage. Das klingt abgezirkelt und das ist auch genau so. Mal gerate ich damit in die Enge, dann schaffe ich es mich wieder zu öffnen und zu entspannen und komme gut damit zurecht. Momentan habe ich eine entspannte Phase. Und heute diesen extra freien Tag.
Am Morgen habe ich die zweite Impfung erhalten und gebe heute dem Körper Raum, um den Stoff zu verarbeiten. Ich hocke in meinem Zimmer und schaue den Wolken zu. Der Wind zieht ums Haus und weht die Äpfel von den Bäumen. Das nächste Dorf ist zehn Autominuten entfernt. Unser Haus gehört zu einer kleinen Gruppe ehemaliger Gesindehäuser, die heute vom Gutsbesitzer vermietet werden. Idylle und Ausbeutung liegen direkt vor der Tür. Wald, Wiesen, Radwege und brutal bewirtschaftetes Bauernland, Schweinemast unaufdringlich versteckt.
Was hier angebaut wird, wandert in Fabriken, nicht in Hofläden. Nach zwanzig Jahren in Berlin habe ich mir in einem Winkel meiner Seele den Sinn dafür bewahrt, mich unter allen Umständen der Realität zu stellen. Ich habe hier nicht die Idylle gesucht, sondern das Leben. Aber auch die Stille. Stille gibt es hier im Überfluss. Und Bücher.
Es gibt einen Mann, der ist zugleich mein bester Freund seit vielen Jahren. Es gibt eine Hündin, eine Katze, einen Garten, Landschaft, ein Fahrrad, wenige Freundinnen und ein gewisses Pflichtprogramm. Der Mensch muss essen.
Also fahre ich an fünf Tagen in der Woche in ein Büro und arbeite mein Pensum weg, Montags bis Donnerstag pro Tag 11 Stunden (Arbeitszeit plus Fahrzeit), Freitags bis 13 Uhr; ab dann bin ich wieder ganz frei für zweieinhalb Tage. Das klingt abgezirkelt und das ist auch genau so. Mal gerate ich damit in die Enge, dann schaffe ich es mich wieder zu öffnen und zu entspannen und komme gut damit zurecht. Momentan habe ich eine entspannte Phase. Und heute diesen extra freien Tag.
Am Morgen habe ich die zweite Impfung erhalten und gebe heute dem Körper Raum, um den Stoff zu verarbeiten. Ich hocke in meinem Zimmer und schaue den Wolken zu. Der Wind zieht ums Haus und weht die Äpfel von den Bäumen. Das nächste Dorf ist zehn Autominuten entfernt. Unser Haus gehört zu einer kleinen Gruppe ehemaliger Gesindehäuser, die heute vom Gutsbesitzer vermietet werden. Idylle und Ausbeutung liegen direkt vor der Tür. Wald, Wiesen, Radwege und brutal bewirtschaftetes Bauernland, Schweinemast unaufdringlich versteckt.
Was hier angebaut wird, wandert in Fabriken, nicht in Hofläden. Nach zwanzig Jahren in Berlin habe ich mir in einem Winkel meiner Seele den Sinn dafür bewahrt, mich unter allen Umständen der Realität zu stellen. Ich habe hier nicht die Idylle gesucht, sondern das Leben. Aber auch die Stille. Stille gibt es hier im Überfluss. Und Bücher.
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