Dienstag, 21. September 2021
Geimpft, na und?
stuffandstories, 08:16h
Ich bin jetzt also geimpft. Am ersten Tag habe ich noch dem Körper Raum gegeben, mich über den einen Urlaubstag gefreut, eine lange Radtour mit der Hündin gemacht und Pläne für den Samstag geschmiedet, die dann komplett über den Haufen geworfen wurden.
Ein Tag im Bett mit Gliederschmerzen, Antriebslosigkeit und Bettys Diagnose, Staffel 1 in der Mediathek, unterbrochen von Schlafphasen. Wenn nichts mehr geht, geht immer noch Serie.
Am Sonntagmorgen der übliche Gang in die Jod-Sole-Therme und ich dachte schon: Geschafft! Doch das war ein Irrtum. Schüttelfrostanfälle, Unkonzentriertheit, Müdigkeit und das Gefühl von Watte im Gehirn. Heute, nach einer Woche, sollten die Nachwirkungen langsam abklingen Hoffe ich!!
Es erstaunt mich, wie schnell die Emotionen bei dem Thema Impfen hochgehen, selbst im engsten Kreis. Wir verhalten uns wie Figuren auf einem Schachbrett, es gibt Schwarz oder Weiß, Für oder Wieder. Und alle Figuren wähnen sich im Recht und beharren darauf, immer einen Schritt entfernt von Rigidität. Was ist aus den grauen oder bunten Zonen geworden?
In erster Linie ist doch wohl die Entscheidung, eine Spritze mit mehr oder weniger hilfreicher Chemie durch den Körper laufen zu lassen eine persönliche Entscheidung, die mit dem Recht auf körperliche Selbstbestimmung getroffen werden darf und muss. Dachte ich bislang.
Meine persönliche Entscheidung enthält nur zwei Komponenten. Zunächst habe ich gedacht, wieso soll ich mich impfen lassen, wo ich seit vier Jahrzehnten alternative Heilwege gehe und die herkömmliche Medizin dann hinzunehme, wenn es denn sein muss.
Bis ich mich dabei ertappt habe, wie ich insgeheim darauf wartete, dass möglichst viele Menschen geimpft sind, damit möglichst bald der Bewegungsraum wieder hergestellt sein wird. Damit wurde das Impfen für mich zu einem sozialen Akt, dem ich mich anschließen wollte.
Der zweite Grund ist ganz egoistisch. Ich fahre im November gerne nach Dänemark in ein Ferienhaus und habe einfach keine Lust auf diese Tests in dieser einen Woche Urlaub, die wir uns im Jahr gönnen (und die letztes Jahr ausgefallen ist).
Subjektive, individuelle Gründe...Ich dachte, genau die haben wir alle.
Entscheidungen, die von dem Punkt aus getroffen wurden, an dem ich mich gerade befand. Entscheidungen, die unter Inanspruchnahme der höchsten Freiheit, dem Recht auf Selbstbestimmung, auch nur von diesem jeweiligen Punkt aus getroffen werden können.
Ich habe Freundinnen, die geimpft sind und solche, die das für sich ablehnen; Nachbarn die geimpft sind und solche, die das ablehnen. Sollen wir uns an dieser Frage jetzt spalten und hier mit einem Riss beginnen, der sich dann später unheilbar durch die ganze Gesellschaft zieht?
Ich finde mich plötzlich in Diskussionen wieder, in denen die ANDEREN mit einer Leichtigkeit als Schwachköpfe und Idioten beschimpft werden, die mich erschreckt. Und mißtrauisch macht. Ich höre Sätze wie: "Den Dieter haben wir am letzten Wochenende schön in die Zange genommen. Jetzt lässt er sich impfen! Hähähäh!" Was ist der nächste Schritt?
Ein Tag im Bett mit Gliederschmerzen, Antriebslosigkeit und Bettys Diagnose, Staffel 1 in der Mediathek, unterbrochen von Schlafphasen. Wenn nichts mehr geht, geht immer noch Serie.
Am Sonntagmorgen der übliche Gang in die Jod-Sole-Therme und ich dachte schon: Geschafft! Doch das war ein Irrtum. Schüttelfrostanfälle, Unkonzentriertheit, Müdigkeit und das Gefühl von Watte im Gehirn. Heute, nach einer Woche, sollten die Nachwirkungen langsam abklingen Hoffe ich!!
Es erstaunt mich, wie schnell die Emotionen bei dem Thema Impfen hochgehen, selbst im engsten Kreis. Wir verhalten uns wie Figuren auf einem Schachbrett, es gibt Schwarz oder Weiß, Für oder Wieder. Und alle Figuren wähnen sich im Recht und beharren darauf, immer einen Schritt entfernt von Rigidität. Was ist aus den grauen oder bunten Zonen geworden?
In erster Linie ist doch wohl die Entscheidung, eine Spritze mit mehr oder weniger hilfreicher Chemie durch den Körper laufen zu lassen eine persönliche Entscheidung, die mit dem Recht auf körperliche Selbstbestimmung getroffen werden darf und muss. Dachte ich bislang.
Meine persönliche Entscheidung enthält nur zwei Komponenten. Zunächst habe ich gedacht, wieso soll ich mich impfen lassen, wo ich seit vier Jahrzehnten alternative Heilwege gehe und die herkömmliche Medizin dann hinzunehme, wenn es denn sein muss.
Bis ich mich dabei ertappt habe, wie ich insgeheim darauf wartete, dass möglichst viele Menschen geimpft sind, damit möglichst bald der Bewegungsraum wieder hergestellt sein wird. Damit wurde das Impfen für mich zu einem sozialen Akt, dem ich mich anschließen wollte.
Der zweite Grund ist ganz egoistisch. Ich fahre im November gerne nach Dänemark in ein Ferienhaus und habe einfach keine Lust auf diese Tests in dieser einen Woche Urlaub, die wir uns im Jahr gönnen (und die letztes Jahr ausgefallen ist).
Subjektive, individuelle Gründe...Ich dachte, genau die haben wir alle.
Entscheidungen, die von dem Punkt aus getroffen wurden, an dem ich mich gerade befand. Entscheidungen, die unter Inanspruchnahme der höchsten Freiheit, dem Recht auf Selbstbestimmung, auch nur von diesem jeweiligen Punkt aus getroffen werden können.
Ich habe Freundinnen, die geimpft sind und solche, die das für sich ablehnen; Nachbarn die geimpft sind und solche, die das ablehnen. Sollen wir uns an dieser Frage jetzt spalten und hier mit einem Riss beginnen, der sich dann später unheilbar durch die ganze Gesellschaft zieht?
Ich finde mich plötzlich in Diskussionen wieder, in denen die ANDEREN mit einer Leichtigkeit als Schwachköpfe und Idioten beschimpft werden, die mich erschreckt. Und mißtrauisch macht. Ich höre Sätze wie: "Den Dieter haben wir am letzten Wochenende schön in die Zange genommen. Jetzt lässt er sich impfen! Hähähäh!" Was ist der nächste Schritt?
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